Kartoffeln pflanzen: So gelingt der Anbau im eigenen Garten

Kartoffeln im eigenen Garten anzubauen ist unkompliziert, bringt eine reiche Ernte – und ermöglicht den Anbau besonderer Sorten, die im Handel kaum zu finden sind. In diesem Jahr habe ich Rosara, Blue Kongo und Princess Kartoffeln gepflanzt und teile hier meine besten Tipps und Erfahrungen – vom Vorkeimen über das Pflanzen bis zur Lagerung.

Wie lässt man Kartoffeln richtig vorkeimen?

Das Vorkeimen beschleunigt den Austrieb nach dem Setzen und stärkt die Jungpflanzen. Ich beginne damit etwa 3 bis 4 Wochen vor dem Pflanztermin, also meist Anfang / Mitte März. Dafür verwende ich Eierschachteln, in denen jede Knolle einzeln steht. Die Knollen werden mit der „Augen“-Seite nach oben an einen hellen, kühlen Ort gestellt. Laut Gartenjournal.net fördert Vorkeimen ein schnelleres Wachstum und kann die Ernte um bis zu zwei Wochen verfrühen.

Tipp: Achte beim Vorkeimen darauf, dass die Keime nicht zu lang werden. Kurze, grüne Keime sind kräftiger und brechen beim Pflanzen weniger leicht ab.

Wann kann man Kartoffeln pflanzen?

Sobald der Boden frostfrei und auf mindestens 7–10 °C erwärmt ist, können Kartoffeln ins Freiland – meist ab Mitte April, in rauen Lagen besser nach den Eisheiligen (Mitte Mai).

  • Pflanztiefe: 10–15 cm
  • Abstand in der Reihe: ca. 30 cm
  • Reihenabstand: ca. 60–70 cm

Tipp: Die empfohlenen Abstände und Pflanztiefe variieren leicht je nach Sorte – beachte daher immer die Hinweise des Saatgut-Händlers.

Welche Sorten eignen sich gut für den Anbau im Hausgarten?

Neben Rosara, Blue Kongo und Princess gibt es eine Vielzahl von Sorten, die sich für Hobbygärtner besonders lohnen – je nach Vorliebe für Konsistenz, Lagerfähigkeit oder Schalenbeschaffenheit:

  • Annabelle: Früh, festkochend, sehr zart mit dünner Schale. Ideal für Frischverzehr, aber nicht lange lagerfähig
  • Sieglinde: Vorwiegend festkochend, mit dünner, glatter Schale. Sehr beliebt für ihren klassischen Kartoffelgeschmack
  • Linda: Mittelfrüh, festkochend, vielseitig, gut lagerfähig
  • Leyla: Kartoffel des Jahres 2024, vorwiegend festkochend, gelbes Fleisch, gute Lagerfähigkeit
  • Rosara: Sehr früh, rotschalig, gelbes Fleisch, robust und ertragreich
  • Princess: Früh, festkochend, gleichmäßige Knollen, ideal für kleine Gärten

Weitere Sorte findest du hier aufgelistet.

Tipp: Notiere dir bei der Pflanzung, welche Sorte du wo gepflanzt hast – so kannst du später besser vergleichen und deine Favoriten für das nächste Jahr auswählen.

Kartoffelsorten: Rosara, Blue Kongo und Pincess

Wie pflegt man Kartoffeln nach dem Pflanzen?

Kartoffeln benötigen nicht viel Pflege, doch einige Maßnahmen erhöhen den Ertrag deutlich:

  • Anhäufeln, sobald die Pflanzen etwa 15–20 cm hoch sind. So werden die Knollen vor Licht geschützt, was der Bildung grüner Stellen vorbeugt.
  • Gießen: Mit Beginn der Knollenbildung muss man Kartoffeln regelmäßig, am besten morgens, gießen. Sobald die ersten Blätter sichtbar sind muss man nur bei längerer Trockenheit gießen und Staunässe meiden. Außerdem sollte man darauf achten die Blätter nicht zu sehr zu wässern, da sonst Pilzbefall droht (Mein-schöner-Garten).

Tipp: Eine Mulchschicht aus Gras oder Stroh hilft, Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkraut zu unterdrücken.

Kartoffeln gießen

Wann dürfen Kartoffeln aus der Erde?

Die Erntezeit hängt von der Sorte ab:

  • Frühkartoffeln (z. B. Rosara, Annabelle): ab Juni/Juli
  • Mittelfrühe bis späte Sorten (z. B. Linda, Blue Kongo): ab Juli bis September

Sobald das Kraut abstirbt, kann mit der Grabegabel geerntet werden.

Tipp: Lass die Kartoffeln nach der Ernte einige Stunden auf dem Boden trocknen – das reduziert die Feuchtigkeit und schützt vor Fäulnis.

Wie werden Kartoffeln richtig gelagert?

Kartoffeln sollten an einem kühlen (4–8 °C), dunklen und luftigen Ort gelagert werden. Ein Keller oder eine Erdmiete sind ideal. Wichtig: Nicht waschen! Das Waschen der Knollen vor der Lagerung entfernt die natürliche Schutzschicht der Erde, beschädigt die Schale und fördert Fäulnis (Bio-mit-Gesicht).

Tipp: Lagere die Knollen in luftdurchlässigen Kisten oder Jutesäcken – niemals in geschlossenen Plastikbehältern.


Kartoffel-Lagerung

Fazit: Lohnt sich der Kartoffelanbau im Garten?

Ja – und wie! Mit ein wenig Vorbereitung und Pflege lassen sich im eigenen Garten oder Hochbeet schmackhafte Kartoffeln in Sortenvielfalt anbauen, wie man sie im Supermarkt selten findet. Besonders für Familien, Genießer und Gartenneulinge ist der Kartoffelanbau eine der lohnendsten Kulturpflanzen.

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